Dienstag, 15. Juni 2010

Abstract: Warum das Gehirn Geschichten liebt - Werner T. Fuchs

Es ist das Gebot des Intellektuellen, kritische Distanz zu wahren und cool...äh kühl über ein gelesenes Buch zu schreiben. Bei "Warum das Gehirn Geschichten liebt", "Mit den Erkenntnissen der Neurowissenschaften zu zielgruppenorientierten Marketing" sollte man sich weniger an das Gebot des Intellekt als vielmehr an die Sehnsüchte des Bauches halten. Nicht, dass es bei Fuchs ums Essen geht, doch was er uns da in seinem Buch kredenzt, ist ein Genuss für alle, die permanent die Dinge vernetzen und darob in echte Gefühlswallungen geraten. Fuchs blickt auf eine reichhaltige Bio zurück und kann aus einem Kommunikations-Erfahrungsschatz schöpfen. Daran lässt er uns teilnehmen, indem er theoretische Ansätze mit Beispielen unterlegt, die es so gibt und die uns aufmerksamen Zeitgenossen auch aufgefallen sind. Weil sie Geschichten erzählen und wir an diesen Geschichten nicht vorbei kommen, weil sie von den Medien entsprechend kolportiert wurden und werden.

Am Anfang jedes Projektes steht also die Frage, wie muss ich eine Geschichte erzählen, damit sie über den Tag hinaus wahrgenommen wird. Wer diese Frage beantworten können will, beginnt am besten mit Werner T. Fuchs Buch über das Geschichtenerzählen als innere Triebfeder des Marketingprozesses.

Warum das Gehirn Geschichten liebt, Werner T. Fuchs, Haufe Mediengruppe, 2009 via Amazon.

Abstract: 30 Minuten Storytelling

Sich 30 Minuten hinsetzen und sich mit diesem broschürten Büchlein auf das Wesen und die Mechanismen des Geschichtenerzählens einlassen, dazu ist das Werk ideal. Wer sich damit beseelen lassen kann, findet sich plötzlich in einer Welt wieder, die wir in der Flut der Informationen der heutigen Zeit zu verlieren im Begriffe sind.

Schon eine Weile wird im Marketing von der Markenwelt gesprochen. Damit diese moderne Welt zum Leben kommt, braucht es eben auch Geschichten. Wie Geschichten funktionieren, kann man hier nachlesen. Wenn man selber Geschichten erfinden und erzählen will, muss man sich etwas mehr als 30 Minuten mit dem Thema beschäftigen. Es lohnt sich nicht nur als Marketer etwas davon zu verstehen, sondern auch als eloquenteR Zeitgenosse/Zeitgenossin.

30 Minuten Storytelling, Christian Gálvez, Gabal Verlag, 2009 oder via Amazon

Dienstag, 23. Februar 2010

Storytelling - mehr als die Schule des Erzählens

Nur zögerlich scheint sich Storytelling als Marketingdiszplin durchzusetzen. Dabei ist die Welt der Wirtschaft, der Produktion und des Konsums voller erzählenswerter Geschichten. Aber offenbar gibt es da eine gewisse Verschämtheit und Hemmung, daraus geschichten zu machen. Warum dem so ist, könnte Gegenstand von Kamingesprächen sein. Mich interessiert an dieser Stelle weniger die historisch-philosophische Dimension, sondern eher die Frage, wie man an die Sache heran gehen muss, um eine Geschichte zu entwerfen und zu entwickeln, um damit erfolgreich ein Unternehmen und seine Produkte und Leistungen prospektiv in die Zukunft hinein darzustellen.

Ob man bei Apple Computer systematisch daran herangegangen ist, die Geschichte ihrer Produkte wie Macintosh, iPhone und iPad zu erzählen, ist mir nicht bekannt. Dass aber Steve Jobs so etwas wie den Status eines Gurus erreicht hat und fast jeder seiner Verlautbarungen zur Quasi-Religion erhoben wird, ist nicht nur ein globales Phänomen, sondern ein schier unumstössliches Indiz dafür, dass ein solides Drehbuch dem Erfolg zu Grunde liegt. Was aus diesem Vorgang gelernt werden kann und wie man bewusst Storytelling betreiben soll und könnte, soll dieser Blog darstellen.